Reisebericht

Panamericana 2011 / 2012

10.

Woche

Das Seengebiet - Argentinien & Chile

Lange haben wir überlegt, ob wir diese Region dieses Jahr ansteuern. Die meisten Leser sollten sich noch an den Sommer in diesem Jahr erinnern und dass der Flugverkehr ständig beeinträchtigt war - und das weltweit. Die wenigsten kennen den Namen des Vulkans, der für dieses Chaos die Verantwortung trägt - Puyehue. Wir bereisen nun doch die Region, tägliche Telefonate mit unseren lokalen Organisatoren beruhigen uns, die Gegend erscheint sicher (es leben ständig ca. 200.000 Menschen im Einzugsgebiet). Ein weiterer Grund: Vulkane gehören zu Amerika! Endlich begreifen wir, dass Vulkane keine toten Gebilde sind und wir ziehen unseren Hut vor den Menschen, die hier ihr (Über-) Leben fristen. Unglaublich, die Asche dringt in alle Bereiche des täglichen Lebens und ist omnipresent.


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Als wir uns Bariloche nähern, sehen wir schon von weitem die Asche in der Luft.

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Sie stammt von den letzten Ausbrüchen des Vulkans Puyehue, der eigentlich in Chile liegt. Doch der Wind trug die Asche hinüber nach Argentinien. Der Flughafen in Bariloche ist seit zwei Monaten komplett gesperrt, die Touristen bleiben aus, was für die Stadt Bariloche, die normalerweise einzig und allein vom Tourismus lebt, eine echte Katastrophe ist.

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Wir sind hier und lassen uns davon nicht schrecken. Wir fahren dennoch mit der Seilbahn auf den Berg und wollen uns einen Überblick verschaffen.

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Zwar sieht man in der Ferne die Asche ...

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... doch der Anblick ist nach wie vor schön und sehenswert!

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Wir sind froh, dass wir diese Station nicht komplett gestrichen hatten!

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Im Anschluss fahren einige noch ein Stück weiter, um sich im vornehmen Hotel am Buffet zu laben.

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Wir speisen ganz fürstlich zu Mittag! Das Leben kann so schön lecker sein!

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Einige entschließen sich zu einer Rafting Tour.

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Das Paddeln ist anstrengend, da braucht auch der Reiseleiter mal ein Päuschen!

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Nur zu lange sollte es nicht dauern ...

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Wir wissen nicht genau, wie die Situation am Pass an der Grenze zu Chile ist. Viele LKW- und Busfahrer geben uns den Tipp, die Luftfilter in Strümpfe zu packen, um den sehr feinen Vulkanstaub abzuhalten.

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Wir haben Glück, einen Tag vorher war der Pass bis zum Nachmittag gesperrt, da die Sicht zu schlecht war. Heute ist offen und wir sind gespannt, was uns erwartet.

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Fast könnte man meinen, man führe durch eine Winterlandschaft.

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Die Vulkanasche sieht aus wie Schnee und die Landschaft wirkt auf seltsame Art und Weise sogar schön.

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Doch bei genauerem Betrachten fällt es auf: da stimmt etwas nicht. Hier sollte eigentlich alles grün sein!

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Viele Häuser und Anwesen wurden von ihren Bewohner verlassen.

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La Angostura hat es besonders hart getroffen. 3.000 Menschen sind fortgegangen. Man kann sich schwer vorstellen, was die Betroffenen durchgemacht haben. 24 Tage waren sie damals ohne Strom und fließend Wasser, quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Viele Existenzen sind durch die viele Asche kaputt gegangen.

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Doch der "harte Kern" lässt sich nicht unterkriegen . Sie haben ihr ganzes Leben hier verbracht und wollen das nicht aufgeben. Man hat gelernt, mit diesen Katastrophen zu leben. Erdbeben und Vulkanausbrüche gehören hier unten im Süden eben dazu. Doch bis der einstige Nobel-Touristenort wieder Gäste empfängt wird noch viel Zeit vergehen.

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Und hier in dem Dunst sieht man den verantwortlichen Übeltäter, den Vulkan Puyehue.

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Nicht einmal aus dem Hauptkrater, sondern aus einer Spalte 6km entfernt kam die viele Asche.

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Auf Chilenischer Seite des Passes ist kaum mehr etwas zu sehen. Die Menschen hier haben Glück gehabt.

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Wüssten wir es nicht besser, könnte man die Asche im See glatt für einen Sandstrand halten, der immer da ist.

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Nach der vielen Asche ist der grüne Rasen eine Wohltat!

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Wir stehen nicht nur schön, sondern dürfen uns abends auch die Bäuche vollschlagen mit Bier und köstlicher, deftiger Allgäuer Küche!

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Am nächsten Tag bleibt Zeit, sich den Fischmarkt in Puerto Montt anzusehen.

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Sogar der Vulkan Osorno ist wolkenfrei!

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Und während unsere Teilnehmer das Seengebiet erkunden, verbringen wir ein paar schöne Stunden mit unseren Freunden. Armin kennen wir schon aus unserer Heimat. Er ist der Eigentümer der Brauereigaststätte, in der wir kulinarisch verwöhnt werden. Claudia und Armin, danke euch für ein paar Stunden Urlaub am Pazifik!

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Hier im Süden ist vieles ziemlich Deutsch und so locken viele mit "Deutschem Bier" und "Deutscher Küche". Und wie man sich den typischen Deutschen hier vorstellt, ist sowieso klar: Lederhose, Trachtenhemd, mit Maßkrug , und natürlich hört er nur Blasmusik ...

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Heute bleibt Zeit für einen Abstecher nach Valdivia. Vom Regen lassen wir uns davon nicht abhalten.

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Das Städtchen hat durchaus seinen Reiz.

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viele Restaurants locken,

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und wir wussten gar nicht, dass Waltraud und Peter hier schon eine Kneipe haben!

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Auf dem Markt ist heute nicht viel los.

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Selbst die Seelöwen gönnen sich eine Pause.

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Das Angebot an Früchten ist reichhaltig und wir genießen vor allem die frischen Beeren. Himbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren und auch Kirschen werden günstig angeboten und sind unheimlich lecker!


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