Reisebericht
Panamericana 2011 / 2012
19.
Woche
Der Titicacasee (Bolivien & Peru)
Für viele Touristen ist er DER Grund, nach Südamerika zu reisen - der Titicacasee. Die Erwartungen sind also sehr hoch, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen ...
Bei schönem Wetter starten wir die Ortsdurchfahrt mit dem eigenen Auto durch die Innenstadt von La Paz. Der schöne Stadtteil, in dem wir die letzten Tage verbracht haben, liegt an einem Steilhang und die Tankstelle scheint für uns unerreichbar - 23° Steigung/Gefälle.
Wolken ziehen sich in der Ferne zusammen, das Wetter will uns den Tag vermiesen.
Kurz nach La Paz / El Alto erreichen wir das Ufer des Titicacasee.
Wir nähern uns einer Engstelle am Titicacasee, das Wetter unterstreicht die Dramatik des Moments.
An dieser Stelle werden wir mit unseren Wohnmobilen auf diese Floße/Pontons/Fähren gestellt!
Das scheint eine wackelige Angelegenheit zu sein.
Ab jetzt gibt es kein Zurück mehr.
In der Einstimmung auf dieses Unterfangen hat uns der Reiseleiter noch erzählt, dass letztes Jahr hier ein Kleinbus untergegangen ist!
Hi, hi. Gut, dass wir keine Kleinbusse haben.
Zur Freude aller, hauptsächlich für die Fotografen, werden hier sogar zwei unserer Riesen auf ein Floß gestellt.
Es scheint eine wackelige Angelegenheit, aber niemand hat sich unsicher gefühlt ... alle Aufregung war umsonst. Für uns war es eine aufregende Sache ...
... die Einheimischen nehmen es völlig entspannt.
Auf der anderen Uferseite fahren wir zu einem Wallfahrtsort.
Nicht wie in Indien sind hier die Kühe heilig, hier sollen der Sage nach die Götter wohnen bzw. der Ursprung des Lebens sein. Die zwei vorgelargerten Inseln, die Sonne- und Mond-Insel, seien die versteinerten Mutter und Vater allen Lebens.
Wir müssen aber was ganz anderes wieder zum Leben erwecken bzw. wieder zum Laufen bringen. Ein Radlager ist festgegangen.
Ein hilfsbereiter Mechaniker ist auch gefunden, aber in dieser Werkstatt kann er die notwendige Reparatur nicht vollbringen.
Da bleibt nur der Weg zurück in die Metropole La Paz via Taxi. Ein Abschiedskuss ...
... "Jan, komm´ bald wieder!"
Der Himmel drückt sich auch ein paar Tränen heraus.
Träume werden wahr ... mit dem eigenen Auto am TITICACASEE!
Unter den wachsamen Blicken der Armee passieren wir die Grenze nach Peru. Sicherer fühlen wir uns aber durch die MP nicht.
Jeder ist mit bestimmten Bildern im Kopf hierher gereist. Nun werden sie mit Realitäten ausgemalt.
Für uns ist die Fahrt am Titicacasee etwas besonderes, für die Einheimischen ist der See Lebensgrundlage - Fischzucht und Ackerbau.
Eine Schule beherbergt uns heute Nacht.
Natürlich dreht sich heute alles nur um die Wohnmobile aus fernen Ländern.
Rosa fühlt sich wie in alten Tagen. Das Herz für Kinder ist immer noch offen.
Die Schule hat so viel Grund und Boden, dass sie sich mit ein bisschen Viehzucht etwas dazu verdienen kann. Aber die Alpacas haben noch nie einen sooo süßen Hund gesehen. "Bleib stehen, wir wollen nur mal schnuppern!"
Eine ganze Armee Alpaca jagt den Gruppenhund, der wird heute gut schlafen ...
... auch wir schlafen diese Nacht sehr gut und nehmen die schönen Bilder vom Titacacasee mit in unsere Träume.