Reisebericht

Panamericana 2011 / 2012

23.

Woche

Die Küste Perus und Lima

Das Machu-Picchu-Peru ist definitiv zu Ende. Wir durchfahren ein anderes Peru, vielleicht das wirkliche. Das wahre Peru ist anders, es ist lebendiger, ehrlicher, echter und möglicherweise dadurch nicht unbedingt ein Tourismus-Magnet. Durch unsere Art des Reisens er-fahren wir Peru ungeschminkt, es liegt nackt vor uns, wir dürfen erleben, wie es ist ...


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Bevor wir mit dem Reisen in Südamerika begannen, hat uns ein Freund gesagt:"... wenn du die Sahara magst, wirst du Peru lieben." Mittlerweile sind auch Afrika-Spezialisten darauf gekommen und so findet zum Beispiel die Rallye DAKAR in Südamerika statt, dieses Jahr das erste Mal mit dem Zieleinlauf in Lima.

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Mit dem Buggy fühlen wir uns wie Teilnehmer der Rallye. Mit dem Unterschied, dass wir Zeit haben, die Landschaft zu genießen.

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Hans ist der einzige, der hier gerne mit seinem eigenen Auto durch die Dünen pflügen würde.

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Erstaunlich, dass es in diesem riesigen Sandkasten auch Wasser gibt ... eine kleine Oase.

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Unser Übernachtungsplatz hat auch Wasser, soviel, dass wir darin schwimmen können ... eine richtige Oase.

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Abends werden wir mit einer peruanischen Musik unterhalten, die so gar nicht zu unserer Panflöten-Peru-Voreinstellung passen will.

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Für die Baumwollernte wurden früher Sklaven aus Afrika hierher verschleppt. Sie konnten sich über die Jahrhunderte ihre musikalischen Wurzeln erhalten.

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Sobald ein Takt auf der Trommel geschlagen wird, merken wir, dass dies ein anderes Peru ist als es uns in den Fußgängerzonen Europas propagiert wird.

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Beim Feuertanz wird uns richtig eingeheizt.

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Der Funke springt über und der Rhythmus zwingt unsere Tanzmäuse auf die Tanzfläche.

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Der Küste vorgelagerte Inseln werden gern als Klein-Galapagos deklariert. Was hier fehlt, ,ist die Artenvielfalt. Aber an Masse können sie mithalten. Man kann kaum den Felsen erkennen, auf dem die Seevögel sitzen.

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Auf einer Halbinsel kann man deutlich eine Zeichnung im Sandboden ausmachen, El Candelabro. Diese Bodenzeichnung soll in Zusammenhang mit den Geoglyphen im 200km entfernten Nasca stehen. Vielleicht war es aber nur eine Markierung für die Seefahrer von Kolumbus?

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Wir müssen mit den Booten über die offene See, die Inseln verstecken sich noch hinter einer Nebelwand.

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Der Nebelschwaden verschwinden und die Vögel können sich nicht mehr verstecken. Der Felsen im Hintergrund ist schwarz, alles Seevögel! Normalerweise sind diese Felsen weiß von den Exkrementen der Selbigen.

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Die Inseln sind auch Tummelplatz tausender Seelöwen. Die Inseln stehen unter Naturschutz und wir dürfen nicht an Land gehen.

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Es hätte gar kein Verbot gebraucht, der Geruchscocktail aus dem Kot von Millionen von Seevögeln und den Hinterlassenschaften der Seelöwen zwingt uns, einen gebührenden Abstand einzuhalten.

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Die Hauptstadt empfängt uns. Lima hat sich herausgeputzt, das Stadtzentrum ist wie geleckt.

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Der Bischofssitz.

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Im Konvent San Francisco ist strenges Fotografierverbot.

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Die Palisaden- und Arkadengänge laden zum Lustwandeln ein. Schon früher wußte man, was gefällt.

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Eine der ältesten Kneipen Limas lädt zum zweiten Frühstück ein; 2 verschiedene Arten von warmen Schinken in Semmel und ein Cafe Latte - 12 Soles (4 Dollar).

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Lima bedeutet für einige von uns Werkstatt. Janette hat einen vollen Terminkalender. Beginnen wir bei Nissan ...

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... was Nissan kann, kann Mercedes viel besser. Im 3-er Pack schlagen wir hier auf ...

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... natürlich darf Fiat nicht fehlen.

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Wahrscheinlich grassiert gerade eine Seitenspiegel-Klau-Epedemie, dieser hier hat sich geschützt.

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Wir sind immer noch in Lima. Der Wohlstand der Innenstadt wird hier draußen erwirtschaftet, bzw. von den Leuten, die hier leben.

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Alois, mittlerweile ein Freund der Panamericanatour, führt uns in die Randgebiete von Lima.

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Beginnen wir unsere alternative Stadtführung auf dem städtischen Friedhof einer 360.000 Einwohner zählenden Stadt. Der zweitgrößte Friedhof der Welt!

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Wer in Peru das 3. Lebensjahr erreicht, hat gute Chancen, 60 bis 70 Jahre alt zu werden. Das bedeutet, dass es eine hohe Kindersterblichkeit gibt und dementsprechend groß ist der Teil des Friedhofs, der für die Kinder reserviert ist.

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Der will wohl sein Herrchen nicht gehen lassen ...

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... oder wohnen die einfach hier?

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Man kann keine Grenze, keinen Zaun, keine Mauer zwischen den reichen und armen Vierteln ausmachen. Aber es gibt eine, in unseren Köpfen.

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Die Leute, die hier leben sind stolz und lebensfroh. Sie kommen aus Teilen Perus, wo es keine Arbeit gibt oder der Konflikt mit der Terrororganisation "Leutender Pfad" hat sie gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Mit Nichts haben sie angefangen und schaut her:"... mittlerweile produziere ich Stühle und Möbel mit 12 Angestellten."

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Die Leute hier wissen ganz genau, was sie weiterbringt - Bildung. Esther zeigt mir stolz, dass sie die Beste ihrer Klassenstufe geworden ist.

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Die große Schwester von Esther studiert schon in Russland und sie möchte gern in Deutschland studieren. Wir, die Panamericanatour, möchten ihr bei dem Wunsch gerne behilflich sein. Wer von unseren lieben Lesern da eine Idee hat, wie wir den Wunsch von Esther verwirklichen können, schreibt uns bitte eine Email: panamericanatour@gmail.com - DANKE.

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Esther und viele andere haben Glück. Ihre Familien haben erkannt, was sie voranbringt. Aber haben alle dieses Glück?

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Für uns erscheint es, als seien wir in einem Ghetto, aber hinter diesen Mauern brodelt Leben und Zuversicht.

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Wir schauen ausnahmslos in lachende, offene Gesichter. Kein Schimmer von Traurigkeit, Aufgabe oder Hass.

Die Eindrücke und Gefühle, die wir von hier mit in unsere 5-Sterne-Wohnmobile nehmen, sind bleibend. Hoffentlich erinnern wir uns bei gegebener Stelle wieder daran?


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