Reisebericht
Panamericana 2011 / 2012
30.
Woche
Panama-Stadt und San Blas (Panama)
Der Sprung nach Mittelamerika war kurz, aber schmerzvoll. JA Südamerika, das war´s. Der Kontinentensprung wird uns aber leicht gemacht. Panama erwartet uns mit schönstem Wetter und wir erleben ein Panama wie wir es noch nie gesehen haben.
Natürlich werden wir immer wieder ins Büro des Verschiffungsagenten gerufen, um eine Unterschrift hier zu leisten, eine Gebühr da zu bezahlen und noch einen Stempel dort abzuholen. Das ist das MUSS, interessant ist DAS, wofür wir auf einmal Zeit haben ...
Schon bei der Fahrt vom Flughafen zum Hotel fällt uns auf, dass Panama anders ist. Panama ist auf den ersten Blick nicht gerade typisch lateinamerikanisch, sondern eher US- amerikanisch. Alle Fastfood-Ketten sind vertreten und die Skyline kann sich durchaus mit New York messen.

In den zwei Jahren seit unserem letzten Besuch ist viel passiert und nach wie vor wird gebaut, was das Zeug hält. Dieser moderne Turm avanciert gerade zum neuen Wahrzeichen. Auf alle Fälle ein echter Hingucker!

Definitiv ein technisches Wunder ist der Panama-Kanal. Bis 2014 laufen die Baumaßnahmen, die den Kanal vergrößern sollen.

Spannend zu beobachten, wie man diese riesigen Schiffe durch das Nadelöhr schleust.

Nicht nur am Kanal wird gebaut, auch in der Altstadt. Letztere hat es auch ziemlich nötig, da einige Ecken ziemlich renovierungsbedürftig erscheinen.

Es hat durchaus seinen Charme, aber an Cartagena kommt es nicht heran. Die Stadt war (bzw. ist) schon einmalig!

Unsere Fracht (die Wohnmobile) wird von der Reederei auf ein anderes Schiff umgebucht, wodurch sich unsere Wartezeit in Panama verlängert. Wir machen das Beste daraus und nutzen die Zeit, um uns noch einiges anzusehen. Die San Blas Inseln versprechen Karibikurlaub unter Palmen ...

Nur wenige brechen auf, dieses knapp 400 Inseln große Archipel zu erkunden. Dafür müssen erst mal die Berge im Landesinneren Panamas durchquert werden.

Diese sind zwar nur 600m hoch, haben es aber in sich! Vom Festland setzen wir dann mit einem Boot über.

Die ersten Inseln tauchen in unserem Sichtfeld auf. Die Werbefotos haben nicht zu viel versprochen. Es sieht traumhaft aus. Doch Moment, was passiert? Das Boot fährt an all den schönen Inseln vorbei und hält ...

... hier. Von Palmen und weißen Stränden keine Spur. Statt dessen eine Ansammlung von armseligen Hütten. Und hier soll das Hotel sein?

Ernüchterung macht sich breit, als wir über eine wackelige Treppe in unsere Zimmer klettern.

Die Bezeichnung Hotel ist wohl zu hoch gegriffen für diesen Bau, oder?

Als wir den ersten Schock überwunden haben, gehen wir auf eine erste Erkundungstour. Unsere Nachbarn ...

... Kinder kommen herbei und lassen sich bereitwillig fotografieren.

Fotomotive gibt es ja viele, das ist gleich klar.

Für die Kinder sind wir Touristen wohl eine willkommene Abwechslung.

Schnell kennt man uns, die Insel ist klein und in weniger als fünf Minuten hat man sie komplett durchquert.

Am Nachmittag bekommen wir dann doch noch unsere Karibik zu sehen. Mit dem Boot geht es auf eine Insel in der Nähe.

Palmen wiegen sich im Wind, das Wasser schimmert in allen möglichen Blau- und Türkis-Tönen.

Pelikane zeigen ihre Fangkünste.

Ja, so haben wir uns das schon eher vorgestellt!

Abends sitzen wir in unserer Luxusherbere zusammen. Während die einen die Erlebnisse in der Hängematte verdauen, werden sie von mir erst mal im Tagebuch festgehalten. Später sitzen wir noch gemütlich zusammen und trinken eine Flasche Rum, die wir auf abenteuerliche Weise erstanden haben. Die Feuchtigkeit macht uns zu schaffen. Ein Klima zum Leben wäre das sicher nicht. Mit dem Rum klappt das Schlafen dann aber bestens ...

Frühstück war für 8 Uhr angekündigt, doch wie so oft in Lateinamerika ticken auch hier die Uhren anders und Zeit scheint ein sehr dehnbarer Begriff zu sein. Als um 9 immer noch kein Kaffee in Sicht ist, gehen wir dort hin, wo mehr los ist: in die Kirche. Es ist Sonntag und wir gehen zum Gottesdienst. Wir fallen unheimlich auf und werden vom Pfarrer per Handschlag begrüßt und zu Beginn der Predigt offiziell willkommen geheißen.

Ja, das Leben hier ist spannend für uns! Stress scheint hier ein absolutes Fremdwort zu sein.

Jeder scheint Zeit zu haben.

Kinder finden uns immer wieder besonders interessant.

Auf den Inseln leben die Kuna. Sie sind innerhalb Panamas autonom, haben ihre eigenen Gesetze, Autoritäten und Sprache.

Ihre traditionelle Tracht stellen sie zum größten Teil selbst er.

Hier staunen wir über den Kontrast. Die einfachen Hütten, die Menschen in ihren Gewändern - und plötzlich sitzt einer mit einem Laptop auf dem Schoß in dieser Szenerie. Schon skurril!

Sie spricht kein Spanisch. Wie alt mag sie sein? Es war nicht in Erfahrung zu bringen ...

Es gibt verhältnismäßig viele Kinder und Jugendliche hier. Auf der Hauptinsel leben insgesamt etwa 1.000 Menschen.

Auch Dieter hat schnell neue Freunde gefunden.

Verheiratete Kuna-Frauen sind verpflichtet, sich die Harre kurz zu schneiden und das Tuch zu tragen.

Der Rundgang durch zwei Gemeinden war spannend. Doch ein bisschen Urlaubsfeeling wollen wir auch noch genießen!

Das sind schon zwei Welten hier ... auf der einen Seite die Menschen, die hier noch unter sehr einfachen Bedingungen leben (kein fließend Wasser etc.), und auf der anderen Seite diese traumhaften Strände.

Das Wasser ist herrlich.

Ein kleines Paradies! Und was haben wir mal wieder gelernt? Keine Rosen ohne Dornen ...

Gerade noch am Traumstrand gelegen gebadet und schon wieder zurück in der Zivilisation. Der Kontrast könnte größer nicht sein.

Abends sehen die Hochhäuser noch beeindruckender aus als tagsüber.