Reisebericht
Panamericana 2014 / 2015
8.
Bericht
Das harte Leben in der Patagonischen Weite
Nach einer recht bewegten Nacht im Patagonischen Wind verlassen wir den Torres del Paine Nationalpark. Ein dramatisches Panorama verabschiedet uns.
Am Wegesrand sieht man immer wieder Zugänge zu den riesigen Estancien.
Ein Stinktier. Wir passen auf, dass wir ihm nicht zu nahe kommen!
Auf dem nächsten Übernachtungsplatz ist es nachmittags überraschend mild und sonnig.
Wir genießen die Sonne.
Die Gauchos bereiten das Abendessen vor.
Doch bevor wir das Lamm verspeisen, sehen wir uns die Estancia an und erfahren viel Wissenswertes über die Arbeit mit den Tieren.
Ach Gott, sind die süß! Maria und ich hätten am liebsten ein Lämmchen zum Kuscheln mitgenommen.
Das Leben in der Patagonischen Weite ist hart und entbehrungsreich.
Sucho erzählt uns die Geschichte seiner Estancia, die 50.000 Hektar groß ist und etwa 10.000 Schafe ernährt. Maria übersetzt für die Gruppe.
Von Sucho erfahren wir auch, was ein schönes Schaf ausmacht und wie man gute Wolle erkennt.
Das Kilo Wolle verkauft er für etwa 5 US-Dollar.
Bei der Schur verliert das Schaf etwa 4 Kilo Wolle. Stoisch lässt das Tier das Scheren über sich ergehen. Das Scharscheren ist eine schwere Arbeit, ein erfahrener Scherer schafft bis zu 250 Schafe pro Tag. Und das den ganzen Tag in dieser gebückten Haltung, allem Respekt!
Der Tag neigt sich dem Ende entgegen.
Drei Stunden später sehen die Lämmer am Feuer schon richtig kross aus.
Wir lassen uns das „Cordero“ schmecken.
Warm eingepackt sitzen wir windgeschützt zusammen uns haben einen netten Abend mit viel Fleisch, Rotwein und guten Gesprächen in netter Gesellschaft. Was will man denn mehr?
Am nächsten Morgen begrüßt uns wieder dieser so einmalige Himmel Patagoniens.
Wir fahren dem nächsten Highlight entgegen.
Wer hat behauptet, die Pampa sei langweilig? Immer wieder überrascht sie mit neuen Anblicken und Lichtstimmungen und übt auf uns eine ganz besondere Faszination aus.
Der Lago Argentino ist der drittgrößte See Südamerikas und der größte See Argentniens.
Ein besonderes Erlebnis ist der Bootsausflug zu den Gletschern.
In Patagonien befindet sich die größte zusammenhängende Eismasse außerhalb der Polregionen.
Unzählige Eisberge schwimmen auf dem See.
Wir nähern uns dem Upsala Gletscher, einer der größten der Region.
Heftige Windböen fegen über die Wasseroberfläche, so stark, dass man sich kaum auf den Beinen halten kann. Einfach ein irres Gefühl, diese Naturgewalten zu spüren. Wenn Erich nicht gewesen wäre, hätte es mich fast weggeweht!
Wir sind fasziniert von diesem Farbenspiel, die Eisberge leuchten in allen erdenklichen Blautönen.
Spegazzini Gletscher
Wir fischen etwas Eis aus dem See.
Dank tatkräftigem Einsatz der Gruppe steht dem abendlichen Whisky auf Gletschereis nichts mehr im Wege!
Nur schwer können wir uns lösen von diesen Anblicken.
Wir fühlen uns für einen Tag in die Antarktis versetzt.
Was für ein Erlebnis! Können Gletscher süchtig machen?
Wir stoßen an auf den gelungenen Tag.
Nicht mit irgendwas, sondern tatsächlich mit einem Whisky on the rocks.
Dabei ist das Eis deutlich älter als der Whisky, macht aber nichts.
Er schmeckt!
Günther und Annemi müssen geschäftlich für einige Zeit nach Hause und spendieren eine Runde Wein aus dem heimische „Garten“. Wir wünschen euch eine gute Reise und eine gesunde Wiederkehr!
Ach ja, einfach schön mit euch! So kann es weitergehen.