Reisebericht
Panamericana 2017 / 2018
5.
Bericht
Chile - Torres del Paine
Zurück in kontinental Südamerika geht es Schlag auf Schlag, der Höhepunkt im Süden von Chile ist sicherlich der Nationalpark Torres del Paine. Die Wetterprognose ist so schlecht, dass wir überlegen den Park auszulassen, Schnee hatten wir in Ushuaia genug und das Thermometer soll sogar bis zu MINUS 7 Grad fallen. Es ist aber wie bei soooo vielen Sachen: Hinfahren und selber ein Bild von den Gegebenheiten machen! Wie die Überschrift es verspricht, wird unser Abenteuergeist honoriert ...
Die größte Stadt in Süd-Patagonien ist Punta Arenas. Hier die Kathedrale am Hauptplatz.
Ein sandiger Punkt ist es schon lange nicht mehr, wie es der Name verspricht. Der Reichtum der Stadt kommt vom Schiffsverkehr und der Schafzucht.
Wir unternehmen einen kleinen Stadtspaziergang durch unsere erste richtige Stadt in Chile.
Das Monument soll an den Entdecker der Wasserstraße vor den Toren der Stadt erinnern - Ferdinand Magellan.
Wer einmal den großen Zeh der darunter sitzenden Indianer-Figur berührt, soll der Sage nach immer wieder nach Punta Arenas zurückkehren
Ein Aussichtspunkt unweit der Plaza de armas bietet eine großartige Weitsicht, in der Ferne können wir sogar die Insel Feuerland sehen.
Einen Zwischenstopp legen wir in Puerto Natales ein, wir checken die Wetterprognosen auf allen üblichen Internet-Seiten und die Vorhersagen sind alle gleich ... gleich schlecht. Wir wollen nämlich dort hin, wo wir jetzt den Regenbogen sehen.
Wir stimmen in der Gruppe ab und einstimmig entscheiden wir uns trotz der ungemütlichen Vorhersagen in den Nationalpark zu fahren, auch wenn es kalt und nass werden sollte. Und bis jetzt sieht es doch gut aus ...
Die Anfahrt in den Nationalpark ist doch garnicht so schlecht, wir sind schon richtig begeistert, ab und zu schaut sogar die Sonne heraus.
Dann stehen wir mitten im Park vor dem Wahrzeichen des Parks die Cuernos vom weltbekannten Nationalpark Torres del Paine.
Die Nacht war auch nicht so kalt wie angekündigt, es waren keine Minusgrade. Dann nehmen wir auch das "bisschen" Wind in kauf und versuchen den Aufstieg zum Mirador el Condor. Aber hier werden wir zurückgeblasen. Wir sind schon vieles vom patagonischen Wind gewöhnt, aber was uns unterhalb des Gipfel erwartet ist Rekordverdächtig. Drei gestandene Mannsbilder versuchen es ohne Erfolg gegen den Wind anzukommen - keine Chance. Es ist auch kein Foto von dem Versuch geglückt ...
... der Abstieg und die Einkehr ins Wirtshaus war dann einfach und folgerichtig.
Vor der Wirtschaft erwartet uns ein Caracara (auch vom Wind zerzaust) ...
... der wird aber gleich von der Wirtshaus eigenen Katze verscheucht.
Von innen und außen durchgewärmt geht es wieder zu unserem Campingplatz zurück ...
... wir sind ??? in Patagonien. Claro que si.
Heute alles etwas windschief, die gelben Orchideen ...
... auch die Notofagus sind vom Wind gezeichnet.
Wir nehmen den Wind als etwas, was dazugehört, wir kennen es ja nicht anders. Es unterstreicht nur das Besondere. Besonders ist es hier im Torres del Paine.
Sittiche müssen sich heute besonders gut am Ast festkrallen.
Wir sehen einer Raubtierfütterung zu.
Der Wind hat alle grauen Wolken weggefegt und übbrig bleibt ... die volle Pracht des Nationalpark Torres del Paine.
Auf unserem Camping gibt es ein Restaurant mit dieser tollen Aussicht, wie ein Wandgemälde ... nur schöner.
Am nächsten Tag ist alles wie wir uns es wünschen Sonne pur und Fabian hat wieder für uns gegrillt, eine Kunst die nicht viele beherrschen - DANKE
Es haben wieder alle mit Hand angelegt, die Beilagen hat die Gruppe gemeinsam zubereitet - DANKE
Wir könen uns momentan nichts schöneres vorstellen und sind glücklich, dass wir in den Nationalpark gefahren sind.
Diese Aussicht ist einfach nicht zu toppen ...
... und wir dürfen hier sogar übernachten - der Himmel auf Erden.
Der Sonnenuntergang ist auch dramatisch, man kann noch an der Basis des Bergmassiv sehen wie der Wind wieder an Kraft zunimmt und das Wasser aufnimmt und durch die Luft wirbelt.
Der nächste Tag beginnt wieder sonnig, mit den Caracaras vor der Wohnmobiltür, die suchen noch nach Essenresten ... Pech, das war zu gut um was übrig zu lassen.
Die Caracaras sind Jagdvögel, aber auch Aasfresser ... und sehr aufmerksam, ihnen entgeht nichts.
Aber ganz nah kommt man nicht an ise ran, dann sind sie gleich wieder in ihrem Element, in der Luft.
In ihrem Element sind auch die Guanacos, die leben hier im Park recht sorglos.
Den einzigen Feind den sie zu fürchten haben ist der Puma.
Bei einer Wanderung an den Lago Grey müssen wir diese Hängebrücke passieren, wackelig und lustig.
Gewaltig, die riesigen Eisberge auf dem See.
Über den See pfeift ein eisiger Wind von den Gletscher herunter.
Hinten, in der Ferne kann man den Gletscher sehen.
Ein toller Kontrast, die grünen Büsche, das knallrote Notro und das Blau der Eisberge.
Am nächsten Tag verlassen wir den Park ...
... nicht ohne noch eine Wanderung zu machen. Wir laufen zum Salto Grande. Die Wasserfarbe beweist, dass das Wasser vom Gletscher kommt.
Ein tolles Fotomotiv.
Es sieht fast so aus, als wären wir bereit die Gipfel zu stürmen.
Wir begnügen uns am Fusse der Cuernos, der Hörner, zu stehen, direkt am Lago Nordenskjöld.
Es ist einfach überwältigend, wir stehen praktisch auf Meeresniveau und vor uns erhebt sich ein Felsbrocken mit mehr als 3.000 Metern.
Die Natur ringsum ist auch exotisch, an die widrigen Wetterumstände angepasst.
2012 wütete ein Feuer im Park, davon hat sich die Natur bis heute nicht erholt ...
... die langsam wachsenden Bäume sind alle abgestorben.
Wir sind begeistert vom Park und den tollen Wanderungen.
Bei der Ausfahrt machen wir noch viele Stopps und dabei wird sogar auf das tolle Wetter angestoßen.
Rush hour im Nationalpark, stopp and go ...
'Dann sehen wir auch noch die Namensgeber des Parkes, die Torres del Paine, die Bleuen Türme.
Die ganzen Straßen im Nationalpark sind ungeteert, gut so, so fährt man viel langsamer und kann die Landschaft genießen.
Am Abend stehen wir immer noch in sichtweite der gigantischen Granitfelsen.
Wir sind alle happy, wir haben es verdient, Mut muss belohnt werden und wir werden auch weiterhin das Wetter so nehmen wie es kommt ... super schön war´s!