Reiseblog
Große Südamerikatour 2012 / 2013
Peru Teil 2
Der Weg durch die Wüste ist alles Andere als langweilig
Vielen ist es sicher nicht bewusst, dass der gesamte Küstenstreifen von Peru Wüste ist. Wenn man Peru hört, hat man andere Bilder im Kopf, als riesige Sanddünen und endlos scheinende Wüste. Die Wüste wird nur durch kleine Flussoasen unterbrochen und die sind das Salz in der Suppe, hier gibt es Städte wie z.B. Lima, die Hauptstadt Perus.
Die nächste kleine Oasen-Stadt auf dem Weg zur Metropole Lima, ist das Dorf Chincha.
Innerhalb dieses fruchtbare Tals finden wir tatsächlich eine kleine Oase zum entspannen.
Ein bisschen Urlaub von der Reise.
Sogar Roger kriecht heute mal nicht unter die Autos.
Die Anderen gehen ihrem Hobby nach, so wie Heinz ...
... Ina ... und natürlich Ich, sonst würdet ihr diese Bilder ja nicht anschauen können.
Zum Fotografieren gibt es Einiges, ein Fliegenschnäpper ....
... ein Purpur Tyran.
Immer wieder ein Hingucker, ein Kolibri.
... und noch Einer,...
... naja, die waren halt vor der Kamera und da muss ich einfach ...
... und fotografiere einfach so drauflos.
Da war ein Kolibri, der schaute sich sogar den Sonnenuntergang an ...
... der ist aber auch sehenswert ...
... die Frage ist ja, warum sind in unseren Berichten mehr Sonnenuntergänge als Sonnenaufgänge zu sehen?
Wir verlassen unsere kleine Oase für ein paar Stunden ...
... und wagen uns hinaus aufs Meer.
Dieses Jahr haben wir Glück mit dem Wetter und ...
... so haben alle einen riesigen Spaß.
Auf unserem Weg hinaus aufs offene Meer, kommen wir an einer weiteren sehr bemerkenswerten historischen Darstellung vorbei ...
... El Candelabro. Eine riesige Geoglyphe aus der Zeit vor den Inkas, die allen Stürmen widerstanden hat. Nach neusten Erkenntnissen stellt El Candelabro aber keinen Kerzenständer und keinen Kandelaberkaktus dar, es ist eine Baumwollpflanze.
Die Bootstour geht hinaus zu den vorgelagerten Inseln ...
... die von zig-tausend Seevögeln bevölkert sind. Man nennt diese Inseln auch Klein-Galapagos, ...
.... wie der Blaufußtölpel beweist, der nur auf den Galapagos heimisch sein soll.
Die Jungen haben noch kein wasserabweisendes Federkleid und sind daher auf die milden Gaben der Eltern angewiesen.
Die Masse an Tieren ist beeindruckend. Die Hinterlassenschaften der Tiere wurden früher als Dünger verwendet
Wir erreichen Lima, das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum von Peru.
Die Straßen sind aufgeräumt und sauber und erinnern uns etwas an Europa.
Es wird eine ganz ruhige Stadtbesichtigung. Gerda, unsere Spezialistin für die Hauptstadt, hat eine Knie-OP hinter sich und schont ihre Gelenke noch durch die Gehhilfen ... da passt sie ja gut in unsere Gruppe, Eva ist auch noch auf diese Dinger angewiesen.
In Ruhe können wir durch das Zentrum schlendern und die koloniale Architektur bewundern.
Wir fühlen uns sicher und werden von der Polizei auf den richtigen Weg gebracht.
Die kleinen Nebenstraßen verbreiten mediterranes Flair ...
... und Straßenkünstler runden das Bild ab.
An jedem größeren Platz steht (natürlich) eine Kirche, hier Iglesia San Francisco.
Ein Besuch im kultur-historischem Museum wird zu einer kleinen Zeitreise.
Erstaunlicherweise haben die frühen Hochkulturen wie auch die Inka keine Schrift entwickelt. Sie benutzten eine besondere Knoten-Technik um sich mitzuteilen, ein Quipu.
Ich bin ja kein besonderer Fan von alten Keramiken, aber die Gefäße hier haben mich schon erstaunt. Da wird ein Mann medizinisch untersucht ...
... dann darf er Liebe machen und hat sichtlich Spaß daran ...
... das Ergebnis davon, ein Kind wird geboren .... und es ist keine Freude mehr in den Gesichtern zu erkennen.
Die früheren Hochkulturen haben schon riskante Operationen durchgeführt, zum Beispiel Schädelöffnungen. Dass die Patienten danach noch lange gelebt haben, sieht man am rechten Schädel.
Mindestens 3.000 Jahre alt sind diese Puppen aus ungefärbter Baumwolle.
Wir sind von Lima beeindruckt und sehen uns am nächsten Tag etwas genauer um. Die schnell wachsenden Viertel um die Metropole sind auch auf ihre Art beeindruckend.
Nichts mehr zu spüren von 5.000 Jahre alter Hochkultur ... nur pures Leben.
Das Häusermeer der pueblos jovenes, der Jungen Dörfer scheint endlos, ...
... doch enden sie genau an der Grenze zu den Hochhäusern von Miraflores, dem Nobelviertel von Lima.
Doch die Menschen hier haben sich nicht aufgegeben, sie kämpfen und haben gelernt die Gegebenheiten so zu nehmen wie sie sind und das Beste daraus zu machen.
Versteckt in den Hügeln liegt der zweitgrösste Friedhof der Welt. Über 30.000 Gräber soll es hier geben.
Die Bauweise und die Farbgebung der Grabstätten unterscheidet sich fast nicht von der der Wohnstätten.
Wir wagen uns weit hinauf in die Lomas, die Hügel.
Was für ein Glück haben wir, dass wir wo anders geboren wurden.
Alois kennt sich in den Vierteln sehr gut aus und führt uns an Stellen, die wir nie allein gefunden hätten, ...
... bzw. nie gedacht hätten, dass wir hier willkommen sind.
Der Besitzer eines Stückchen Landes (Sandes) erklärt uns mit strahlenden Augen, was er und seine Famile aus diesem öden Boden zaubern.
Durch diese Nebelfänger gewinnen sie Wasser, das dann auf die Beete geleitet wird und die Wüste erblühen läßt.
Bei einem schmackhaften Mittagessen können wir uns von der Vielfalt der selbst angebauten Produkte überzeugen.
Der erste Schock ist überwunden. Wir sind überzeugt, dass diese Menschen auf ihre Weise glücklich sind und stolz auf das, was sie bisher erreicht haben.
Auf dem Weg zurück zu unseren 5-Sterne-Häusern-auf-Rädern werden wir ganz still, werden unsere Probleme ganz klein.
Eine andere Stadtbesichtigung, die uns vielleicht das wahre Lima gezeigt hat.