Reisebericht von Frankreich 2015
von der Loire bis zum Atlantik
4.
Bericht
Heute kann jeder selbst entscheiden, was er macht
Am heutigen Tag stehen keine gemeinsamen Besichtigungen an, doch es gibt dennoch viel zu entdecken. Jeder kann selbst entscheiden, was genau er sich ansieht. Wir beginnen den Tag mal wieder mit einem Schloss. Leider wird die Fassade des Wasserschlosses Azay-le-Rideau gerade restauriert.
Doch die Innenräume sind dennoch zu besichtigen.
Hier sehen wir das Spielzimmer, statt Tischfußball und Spielautomat noch ganz klassisch ein Billard-Tisch.
Eine Gasse gegenüber des Schlosses.
ein absolut sehenswertes Schloss ist das Château Villandry.
Es begeistert vor allem durch seine aufwendig gestalteten Gärten, die je nach Jahreszeit völlig unterschiedlich gestaltet werden.
Von einem Schloss zum nächsten! Das Schloss Ussé diente als Inspiration für die französische Version von Dornröschen. Malerisch liegt es am Ufer des Indres, ein Seitenfluss der Loire.
Unser Schloss….auf Rädern! Vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz so imposant wie die Variante aus Stein, dennoch genießen wir den Luxus, ständig unser eigenes Bett sowie Bad und Küche dabei zu haben.
Erhaben thront die Burg oberhalb des Ortes Chinon.
Ein Getränk, welches aus Frankreich nicht wegzudenken wäre: der Ricard, ein Pastis aus Anis, man verdünnt ihn mit etwas stillem Wasser, wodurch die vorher klare Flüssigkeit milchig wird.
In lockerer Runde entführt uns Arthur in die Zeit der französischen Könige und gibt uns eine Zusammenfassung der französischen Geschichte.
Eine schöne Art, den Tag an der Vienne ausklingen zu lassen.
Abends unternehmen wir zwei noch einen Spaziergang durch die Altstadt, die Bürgersteige scheinen hochgeklappt zu sein. Am Rathaus prangen die Schlagworte der französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Im Grunde sind wir schon auf dem Rückweg, als wir an einer kleinen Kneipe vorbei kommen und von ein paar Franzosen zu einem Glas Wein eingeladen werden. Nach mehreren Flaschen Wein fahren wir mit den neuen Bekannten noch auf ihr Weingut in der Umgebung. Am Ende schenken sie uns vier Kisten Wein. Eine nette, spontane Begegnung, verbunden mit viel Gastfreundschaft. Zum Glück haben wir die Gruppe dabei, die uns in den nächsten Tagen helfen wird, den Wein zu trinken!
Am nächsten Tag treffen wir Eva, die uns in der ehemaligen Klosteranlage Fontevraud begleitet.
Sie hat ein großes Wissen und erklärt uns die faszinierende Geschichte des größten Klosterkomplexes in ganz Europa. Es gab sogar mal eine Zeit, in der das Kloster zum Gefängnis umfunktioniert wurde. Zu diesem Zweck zog man vier Zwischenböden in dieses herrliche Gotteshaus. Was für ein Frevel!
Das Besondere war hier auch, dass immer eine Äbtissin Vorsitzende des Klosters war, für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich.
Eva klärt alles sehr anschaulich und wir können uns gut in das damalige Leben hineindenken.
Auch viele Details sind teilweise noch gut erhalten.
In dem von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnetem Gelände wurde vor kurzem ein neues Hotel eröffnet.
Die Mischung der historischen, klösterlichen Gemäuer und der hochmodernen Ausstattung begeistern uns. Hier wurde nicht, wie so oft, etwas Altes verschandelt, sondern geschmackvoll in Szene gesetzt.
Mittags treffen wir uns zum Pilzessen, die galipettes, gefüllte Champignons sind eine lokale Spezialität, die Pilze werden hier in den Höhlen der alten Tuffsteinbrüche gezüchtet.
Am Nachmittag widmen wir uns der Weinherstellung. Heute lernen wir die Massenproduktion einer Kooperative kennen. Hier ist fast alles automatisiert. Durchaus interessant, das einmal zu sehen.
Doch das Beste ist natürlich die anschließende Weinverköstigung. Zum Wohl!
Wir bekommen ein Gläschen nach dem anderen, am Ende sogar noch einen Sekt. Es wird ein lustiger Nachmittag!
Unser Campingplatz liegt direkt an der Loire…Zeit fürs Bett, denn auch morgen wartet wieder ein Tag mit vielen neuen Eindrücken auf uns!